Obwohl eine Tafel an der Wand Haus 5 noch heute an die Übernachtung von Napoleon Bonaparte in Karthaus-Prüll erinnert, wissen doch nur wenige Regensburger davon. Über die Hintergründe und vor allem über die Truppenverläufe rund um die Schlacht um Regensburg im Jahr 1809 berichtete der bekannte Militärhistoriker Dr. Marcus Junkelmann in seinem gut besuchten Vortrag beim Vitusfest.
Damals versuchte Österreich Frankreichs Drang nach Machterweiterung zu bremsen und griff dessen Verbündeten, das noch junge Königreich Bayern, an. Bei der Schlacht um Regensburg am 23. April 1809 wurde die Stadt und vor allem Stadtamhof erheblich zerstört. In ganz Bayern forderte der sogenannte Fünfte Koalitionskrieg rund 22 000 Tote und Verletzte wie Junkelmann berichtete. Um das Kriegsgeschehen zu veranschaulichen hatte er die typische Ausrüstung der bayerischen Soldaten mit einem Vorderladergewehr samt Munitionstasche, einem Raupenhelm und eine Uniformjacke dabei. Bevor der Feldherr der Schlachten folgend weiter nach Süden zog, übernachtete er am 23. April 1809 im ehemaligen Karthäuser Kloster. Die Heil- und Pflegeanstalt Karthaus-Prüll wurde an gleicher Stelle erst 1852 eröffnet. Das Napoleon-Zimmer befindet sich in der heutigen Forensik.