Unter den vielfältigen Veranstaltungen und Veröffentlichungen, die anlässlich des 150-Jahrjubiläums des Bezirksklinikums Regensburg durchgeführt wurden, nimmt die erstmalige Präsentation und der dazu erstellte Katalog der Sammlung Vierzigmann eine Sonderstellung ein. Er ist Ausdruck eines hier schon seit Anbeginn vorherrschenden humanen Denkens und zeigt, dass die Persönlichkeit unserer Patienten schon immer im Mittelpunkt stand.
Dr. Adolf Vierzigmann, der von 1906 bis 1939 im heutigen Bezirksklinikum Regensburg arbeitete, hatte die Zeichen der Zeit richtig interpretiert und auch die künstlerischen Fähigkeiten seiner Patienten gefördert. Dabei hat er eine große Menge an zum Teil herausragenden Kunstwerken gesammelt. Seine Tochter Katharina Kempe hat ebenfalls die hohe Wertigkeit der Gemälde erkannt und sie dankenswerter Weise wieder an das Klinikum zurückgegeben.
So ist es uns heute möglich, mit diesem ersten Einblick in den großartigen Fundus an Kunstwerken, die hier in Karthaus-Prüll entstanden sind, auch die Erinnerung an unsere Patienten der Vergangenheit wachzuhalten. Schöpferische Betätigung wurde damals nicht als therapeutische Methode erkannt und war vom Verständnis der behandelnden Ärzte abhängig.
Heute ist die Kunsttherapie Selbstverständlichkeit und zeigt, wenn man so will, dass Kunst über die Zeiten einen festen Platz in der Psychiatrie einnimmt.