Das Zentrum für Entlassvorbereitung & Forensische Ambulanzen gehört zur Klinik für Forensische Psychiatrie & Psychotherapie und ist an den beiden medbo Standorten Bezirkskrankenhaus Parsberg und Bezirksklinikum Regensburg vertreten. Es ist chefärztlich geführt.
Behandelt werden sowohl erwachsene als auch jugendliche Straftäter:innen von der Adoleszenz bis zur Volljährigkeit.
Vorbereitung auf die Entlassung
Bei günstigem therapeutischen Verlauf, psychischer und körperlicher Stabilität und einer forensischen Prognose, die Deliktfreiheit erwarten lässt, erreichen Maßregelvollzugspatent:innen die Entlassvorbereitungsphase.
In diesem letzten Abschnitt der stationären Behandlung suchen sich die Patient:innen eine eigene Wohnung, wenn sie vorher in ausreichendem Umfang durch Arbeitseinkommen – in Ausnahmen auch durch andere Einkommensformen – genügend Geld dafür zur Verfügung haben.
Häufig jedoch ist eine betreute Wohnform für die Entlassungspatient:innen die bessere Wahl. Bei betreuten Wohnformen handelt es sich um therapeutische Wohngruppen, Heime und soziotherapeutische Übergangseinrichtungen, mit denen die Klinik zusammenarbeitet.
Viele Patient:innen finden schon vor der Entlassung ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis.
Die verschiedenen Anteile der Entlassungsvorbereitung werden insbesondere im Probewohnplan durch den Forensischen Sozialpädagogischen Dienst erstellt und gemeinsam mit dem Patient:innen bearbeitet. Ihr Behandlungsteam berät und unterstützt die Patient:innen in den jeweils individuellen Aspekten und Problemlagen der Resozialisierung.
Abhängig von den Umständen des Einzelfalles schlägt die Klinik der Strafvollstreckungskammer Weisungen vor, die die Patient:innen jeweils in der Bewährungszeit zu erfüllen haben. Ein wichtiger Punkt bei der Entlassung, der sich auch in diesen Weisungen niederschlägt, ist der sofortige Beginn einer adäquaten fachlich kompetenten ambulanten Nachsorge.
Nachsorge & ambulante Begleitung
Über die FoPsA werden die Patient:innen auch weiterhin von dem schon stationär für sie zuständigen Therapeutenteam begleitet.
Es werden speziell auch solche Patient:innen behandelt, die im Rahmen ihrer psychischen Erkrankung oder Suchterkrankung in Konflikt mit dem Gesetz geraten sind und darauf angewiesen sind, eine günstige Legalprognose aufrechtzuerhalten und zu belegen.
Das Behandlungsangebot der FoPsA richtet sich somit in erster Linie an Patient:innen, die nach Unterbringung in einem forensisch-psychiatrischen Krankenhaus (§63 Strafgesetzbuch, StGB) oder einer Entziehungsanstalt (§64 StGB) bedingt entlassen worden sind, und an jene Patient:innen, die zu einer Unterbringung in einem forensisch-psychiatrischen Krankenhaus (§63 StGB) oder in einer Entziehungsanstalt (§64 StGB) verurteilt worden sind, wobei die Vollstreckung zugleich mit der Anordnung zur Bewährung ausgesetzt worden ist (§67b StGB).
Auch Patient:innen, die in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung oder Suchterkrankung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden sind, deren Vollstreckung unter Einhaltung einer Therapieweisung zur Bewährung ausgesetzt wurde, ohne dass eine Maßregel gemäß §§63, 64 StGB angeordnet wurde, können nach Einzelfallprüfung in der Forensisch-Psychiatrischen Ambulanz behandelt werden, insofern ein Kostenträger zur Verfügung steht. Dies gilt auch für psychisch kranke Haftentlassene und psychisch kranke Sicherungsverwahrte nach der Entlassung.
Behandlung suchtkranker jugendlicher Straftäter
Das Zentrum ist insbesondere für die stationäre Behandlung jugendlicher Maßregelvollzugspatient:innen mit Suchterkrankungen nach §§ 64 StGB zuständig. Die Alterspanne reicht hier von Strafmündigen in der Adoleszenz bis zur Volljährigkeit. Die therapeutischen Maßnahmen entsprechen denen der klassischen Suchtmedizin, greifen aber auch auf Methoden der Kinder- und Jugendpsychiatrie & Psychotherapie KJPP zurück. Insbesondere werden die schulpflichtigen Patient:innen in der Klinik über die "Schule für Kranke" beschult.
Hier finden Sie erste wichtige Informationen zum Leistungsspektrum des Zentrums sowie zu unserer Erreichbarkeit.
Die Kernaufgabe der Klinik wie ihrer Zentren besteht darin, die zugewiesenen Patient:innen differenziert zu diagnostizieren, zu sichern und erfolgreich zu behandeln. Nur so kann die Selbst- und Fremdgefährdung der Patient:innen reduziert und ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft ermöglicht werden.
Das ausführliche Klinikkonzept finden Sie im Bereich "Broschüren & mehr" auf dieser Seite.
Besonderer Auftrag: Sicherung
Der Sicherungsauftrag bezieht sich auf die Patient:innen, die Mitarbeiter:innen und die Gesellschaft. Im Auftrag der Klinikleitung konzeptioniert, koordiniert und kontrolliert der Sicherheitsbeauftragte alle hierfür erforderlichen Maßnahmen. Nur durch ein aufeinander abgestimmtes Konzept von äußeren und inneren Sicherheitsmaßnahmen ist es möglich, ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.
Der Fokus der Behandlung liegt auf ambulanter psychiatrischer Therapie unter Berücksichtigung forensischer beziehungsweise legal-prognostischer Aspekte auf Facharztstandard mit zusätzlich forensischem Schwerpunkt.
Biologisch wirkende Therapieverfahren
Psychotherapeutische Verfahren (jeweils im Einzelsetting)
Psychosoziale Verfahren
Forensische Verfahren
In einem jeweils einjährigen Kurs wird am Standort Regensburg Unterricht angeboten, der mit der Prüfung zum qualifizierenden Abschluss der Mittelschule endet. Hier werden an drei bis fünf Tagen pro Woche geeignete Patient:innen in den dafür ausgewählten Fächern unterrichtet.
Auch am Standort Parsberg haben Patient:innen die Möglichkeit, an Schulunterricht teilzunehmen, der mit der Prüfung zum qualifizierenden Mittelschulabschluss oder zur Mittleren Reife (M-Zug) abschließt.
An beiden Standorten wird laufend Unterricht in Deutsch als Fremdsprache angeboten. Grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache sind für die Therapie zwingend erforderlich. Auch schriftliches Formulieren und Rechtschreibkenntnisse werden hier vermittelt.
Der Unterricht findet in der jeweiligen Einrichtung statt, die Prüfungen werden in der Regel extern durchgeführt.
Ferner unterstützt die Klinik die Patient:innen in allen schulischen Angelegenheiten, beispielsweise wenn diese eigenständig die Mittlere Reife nachholen wollen oder Schulabschlüsse anerkannt werden sollen.
Zentrum für Entlassvorbereitung & Forensische Ambulanzen
der Klinik für Forensische Psychiatrie & Psychotherapie
medbo Bezirkskrankenhaus Parsberg
Pfarrer-Fischer-Straße 8 | 92331 Parsberg
Fon +49 (0) 9492/60018-9300 | Fax +49 (0) 9492/60018-9301
for-par[at]medbo.de
Zentrumsleitung
Nachsorgeambulanz | FoPsA Regensburg
medbo Bezirksklinikum Regensburg
Universitätsstraße 84 | 93053 Regensburg
Forensisch-psychiatrische Ambulanz Regensburg
Fon +49 (0) 941/941-2680 | Fax +49 (0) 941/941-2685
ambulanz-for-r[at]medbo.de
Öffnungszeiten der FoPsA:
Sie finden die FoPsA im ersten Stock von HAUS 4 auf mittlerer Höhe der großen Freitreppe.
Vergabezeiten der Substitution:
Terminvereinbarung FoPsA:
Bitte vereinbaren Sie Termine über das Ambulanz-Sekretariat:
Entlassstation & Nachsorgeambulanz | FoPsA Parsberg
medbo Bezirkskrankenhaus Parsberg
Robert-Koch-Straße 2 | 92331 Parsberg
Forensisch-psychiatrische Ambulanz Parsberg
Fon +49 (0) 9492/60018-9138
Öffnungszeiten der FoPsA:
In Notfällen
Für Notfallberatungen und Vermittlungen steht die kooperierende Entlassungsstation der Klinik für Forensische Psychiatrie & Psychotherapie telefonisch täglich rund um die Uhr zur Verfügung.
So finden Sie zu uns:
Genaue Anfahrtsbeschreibungen und Routenplaner finden Sie auf unseren Standortseiten Regensburg und Parsberg.