Der Fachbereich Psychiatrie & Psychotherapie beschäftigt sich mit der Diagnose und der Therapie psychischer Erkrankungen erwachsener Patient:innen. Der zentrale Begriff leitet sich vom griechischen Wort „Psyche“ ab und bedeutet „Seele“.
Die Behandlungsstrategie setzt in der Regel auf das Zusammenwirken verschiedener Therapieansätze.
Die Psychiatrie ist keine klassische Apparate-Medizin, sondern gilt zuvorderst als "sprechende" Disziplin. Der offene, intensive und vertrauensvolle Austausch zwischen Patient:in und Therapeut:in sowie in der Patientengruppe sind hier wesentlich. „Psychotherapie“ bildet den Oberbegriff dieses Behandlungsansatzes. Entsprechend heißt das Lehrgebiet an den medizinischen Fakultäten "Psychiatrie & Psychotherapie".
Ist die eigentliche Ursache eines somatischen (körperlich-organischen) Symptoms psychischer Art, so spricht man von psychosomatischen Erkrankungen. Die medbo integriert diesen Ansatz in der erwachsenenpsychiatrischen Diagnostik und Therapie.
Systemischer Ansatz
Bei der Behandlung psychischer Erkrankungen spielt das System, das heißt das Lebensumfeld, aus dem die Patient:innen kommen, eine große Rolle.
Im Trialog (dem Austausch dreier Gruppen mit unterschiedlichen Perspektiven) bezieht das Behandlungsteam wichtige Menschen aus dem Patienten-System, vor allem die Angehörigen, ein. Vorraussetzung ist selbstverständlich, dass der/die Patient:in zustimmt. Die Expert:innen gewinnen so nicht nur in der Anamnese wesentliche Erkenntnisse. Auch kann der trialogische Ansatz die Therapie und die Vorbereitung der Patient:innen auf das Leben nach der Klinik unterstützen.
Die psychische Erkrankung eines Menschen kann zugleich eine große Belastung für die Familie sein. Auch das behalten wir in unseren Einrichtungen im Blick.
Multiprofessionelles Team
Psychatrie & Psychotherapie ist ein komplexes medizinisches Fach, das eine Vielzahl an Expertise am Patientenbett vereint.
Neben Fachärzt:innen wie Psychiater:innen und somatische Disziplinen spielen gerade die psychiatrische Fachpflege, Psycholog:innen, pädagogische Berufe, Psychotherapeut:innen sowie weitere Therapie-Expertise - von Arbeits- und Ergotherapie bis hin zu Sport, Musik und Kunst - eine große Rolle. Viele helfende Hände aus Service, Logistik und Verwaltung kommen hinzu.
Psychische Erkrankungen haben immer auch einen körperlichen Befund. Entsprechend sind somatisch wirksame Therapien regelhaft Mittel der Wahl, da sie direkt auf die Physiologie beziehungsweise die elektrochemischen Prozesse des Organs „Gehirn“ und des Zentralen Nervensystems abzielen.
Beispiele:
Hier stehen die Veränderung ungünstiger Denk- und Verhaltensweisen sowie die positive Beeinflussung kognitiver Prozesse wie Erkennen, Begreifen, Erinnern oder die Steigerung der Konzentrationsfähgikeit im Vordergrund. Zentrale Ansätze sind das offene Gespräch und ein vertrauensvoller Umgang aller am therapeutischen Prozess Beteiligten, ob im Vier-Augen-Setting zwischen Patient:in und Psychiater:in beziehungsweise Therapeut:in oder in der Gruppe mit anderen betroffenen Menschen.
Beispiele:
Darunter versteht man wichtige begleitende Angebote. Wesentlich ist hier, den Betroffenen zu einem guten Verständnis ihrer eigenen Erkrankung zu verhelfen und ihre persönlichen Ressourcen für ein Leben außerhalb/nach der Klinik zu identifizieren, zu stärken und nutzbar zu machen.
Beispiele:
Wir bringen die Medizin zu den Menschen.
Die erwachsenenpsychiatrischen Einrichtungen der medbo Amberg sind organisatorisch dem Zentrum für Psychiatrie Cham angegliedert