Regensburg. War Napoleon tatsächlich der erste Patient in Karthaus-Prüll? Um den kriegstreiberischen Herrscher der Franzosen ranken sich etliche Legenden, so auch in Regensburg. Vergleichbar mit den Orten, an denen Goethe angeblich genächtigt hat, gibt es in Regensburg viele Stellen, die den Anspruch darauf erheben, dass der selbstgekrönte Kaiser seinen Fuß darauf senkte. Eine der wenigen gesicherten Stellen, die das Kriegstagebuch belegt ist das damals verlassene ehemalige Kloster Karthaus-Prüll.
Die Ereignisse des 23. und 24. April 1809 beleuchtet am 16. Juni um 14 Uhr in der Vituskirche der bekannte Historiker und Napoleon-Kenner Dr. Marcus Junkelmann. Nicht nur die Vituskirche, die bereits seit 1110 besteht und heute als Krankenhauskirche dem Bezirksklinikum dient, war Zeuge des hohen Besuchs. Auch der Raum mit dem Erker über dem ehemaligen Eingang könnte vieles über den illustren Gast berichten. Da Steine nicht reden können, wird Dr. Junckelmann über die spannenden wie verheerenden Tage und Nächte während der Schlacht in Regensburg berichten. Worum ging’s bei der Schlacht? Warum hatte Napoleon eine Verletzung? Der verletzte Imperator war aber definitiv kein Patient der Psychiatrie, da diese an dem historisch bedeutenden Ort erst 1852 begann.
Der Vortrag findet anlässlich des St. Vitusfestes am Sonntag, 16. Juni, um 14 Uhr statt. Um 9.30 Uhr beginnt das Vitusfest mit dem Gottesdienst mit Festprediger, Diakon Michael Weißmann, und dem Vocalensemble Cantico unter der Leitung von Edeltraud Appl. Um 12 Uhr startet die Führung durch Kirche und Museum mit Bruno Feldmann. Nach dem Gottesdienst ist bis 16 Uhr Festbetrieb.