Regensburg, 08. Januar 2024 „Menschen in schwierigen Situationen zu begleiten war schon immer meine Passion“, erklärt Florian Lagerbauer. Doch auch zum Theologiestudium fand der gebürtige Straubinger erst über einen Umweg. Denn nach seinem Abitur begann er zunächst mit dem Jura-Studium in Regensburg. „Ich wollte schon immer Menschen helfen, aber auch richtig viel Geld verdienen“, lacht der 31-Jährige. Nach kurzer Zeit wurde ihm allerdings klar: Das Studium interessiert ihn zwar - doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass er etwas Anderes machen sollte. Ein Jahr zuvor hatte seine Schwester ein Studium an einem Theologischen Seminar im rheinland-pfälzischen Westerwald abgeschlossen und berichtete ihm immer wieder begeistert davon. Das brachte ihn „auf die richtige Spur“, meint er.
Bibel statt BGB: Ein fairer Tausch(?)
Kurzum entschied er sich, das „BGB gegen die Bibel zu tauschen.“ Er brach das Studium in Regensburg ab und zog nach Nordrhein-Westfalen. „Ich hatte schon damals ein großes Interesse an den psychologischen Inhalten und an der Seelsorge.“ Die Arbeit in den freikirchlichen Gemeinden und das Theologiestudium gaben ihm den Sinn, den er im Jurastudium nicht fand. Doch es sollten neue Herausforderungen auf Lagerbauer zukommen. „Und zwar ziemlich einschneidende.“ Die Corona Pandemie und damit Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Abstandsgebote. Durch die geschlossenen Gemeinden wurde die Pastorenstellensuche nach dem Studium für Florian Lagerbauer sehr schwierig.
Aus Plan B wurde Plan P(flege)
„Die Pandemie war sehr hart für mich. Die Arbeit als freikirchlicher Pastor hätte mir großen Spaß gemacht. Mir wurde aber schnell klar, ich brauche eine krisensichere Alternative. Ein Plan B musste her“, so Lagerbauer, „oder wie in meinem Fall ein Plan P.“ Über einen Freund, der als Pflegefachmann in einer forensischen Klinik in der Nähe von Koblenz arbeitete, konnte er den Beruf des Pflegehelfers kennenlernen. Die Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen im Praktikum gefiel ihm auf Anhieb. „Als Seelsorger war mir der Umgang mit psychischen Problemen teilweise schon vertraut. Und trotzdem konnte ich so viel neue Möglichkeiten der Gesprächsführung kennen lernen. Außerdem war das regelmäßige Einkommen Balsam für die Seele“, lacht der 31-Jährige.
Schnell war klar: Eine Ausbildung zum Pflegefachmann bietet ihm die ersehnte Krisensicherheit, eine sinnstiftende Arbeit mit Menschen und nicht zuletzt vielfältige Einsatzgebiete in Kombination mit Entwicklungsmöglichkeiten. Lagerbauer bewarb sich kurzum im Landeskrankenhaus Rheinland-Pfalz in Andernach, nahe Koblenz. Doch es sollte wieder anders kommen. Nach sechs Jahren „Exil“ wollte Florian Lagerbauer zusammen mit seiner Frau wieder zurück in die Domstadt. Deshalb bewarb er sich für einen Ausbildungsplatz an den medbo Pflegeschulen. „Die Arbeit als Pflegehelfer in der forensischen Klinik hat mir gezeigt, dass ich mein Wissen im psychiatrischen Bereich aufbauen möchte. Die medbo Pflegeschulen waren daher meine erste Wahl,“ so der 31-Jährige. „Nicht zuletzt, da hier meine Ausbildung zum Pflegefachmann als Umschulung vom Arbeitsamt finanziell gefördert wird.“ Wieder zurück in Regensburg kam auch prompt die Anfrage der freikirchlichen Gemeinde, die Lagerbauer während des Jurastudiums besuchte. „Und so kann ich nun beide Leidenschaften ausleben, selbstverständlich hat die Ausbildung aber noch Priorität“ freut er sich.
Pastor, Pflegehelfer, Pflegefachmann
Die medizinischen Themen der Ausbildung findet Lagerbauer am spannendsten. „Ich lerne viele Sachen, die ich vorher noch nie gehört habe. Das macht schon echt Spaß“. Die verschiedenen Einsatzschwerpunkte runden die Ausbildung für ihn ab. „Ich kannte ja nur die Psychiatrie. Heute kann ich mir auch gut verschiedene somatische Bereiche als späteres Arbeitsfeld vorstellen.“ Die Verknüpfung von Theorie- und Praxisphasen findet er klasse. Sein langfristiges Ziel: Die Tätigkeit als Pastor und als Pflegefachmann verknüpfen zu können. „Ich will einfach für die Menschen da sein und sie in ihren unterschiedlichen Lebensphasen begleiten können.“ Seinen Plan P(flege) bereut Lagerbauer nicht. Im Gegenteil. Allen, die mit dem Gedanken spielen eine Ausbildung in der Pflege zu starten, rät er: „Mach ein Praktikum oder einen Freiwilligendienst und schau´s dir an.“ Ohne die Tätigkeit als Pflegehelfer in der forensischen Klinik wäre er nie auf das Berufsfeld in der Pflege gekommen.
Mit der Aktion Plan P(flege) bietet die medbo Arbeitssuchenden, Müttern und Vätern nach längerer Auszeit, Berufsumsteigern genauso wie Quereinsteigern eine berufliche Neuorientierung in einem sicheren Arbeitsumfeld. Die AZAV-Zertifizierung der medbo Pflegeschulen ermöglicht den Interessenten zudem die Förderung über einen Bildungsgutschein. Sicher, sinnstiftend, systemrelevant: Plan P ebnet den Weg zu einem EU-weit anerkannten Staatsexamen.
Die Ausbildung zum Pflegefachmann (w/m/d) startet jährlich zum 01. April und 01. September. Weitere Infos unter medbo.de/planp.