Ohne Sonnengruß und herabschauenden Hund

Traumasensibles Yoga als wirksame therapeutische Ergänzung bei Traumafolgeerkrankungen

Eine existentiell bedrohliche Erfahrung führt im Moment des Erlebens zu einer absoluten Notfallreaktion im Körper. Im englischen Sprachgebrauch spricht man dabei vom „shut down“, wenn es uns zu viel wird und Körper und Nervensystem „dichtmachen“.

Vereinfacht dargestellt, aktivieren wir in einer (lebens)bedrohlichen Situation blitzschnell und unbewusst alle für das Überleben relevanten Systeme maximal. Mittels Flucht oder Kampf versuchen wir, unser Überleben zu sichern: Stress pur! Versagen diese beiden Taktiken und können wir uns nicht in Sicherheit bringen, werden unbewusst wesentliche Verarbeitungssysteme im Gehirn wie der Thalamus, der unser Bewusstsein steuert, oder unser Sprachzentrum, abgeschaltet. Dieser „shut down“ macht es uns möglich, die Situation überhaupt zu ertragen. Die Fähigkeit zur sogenannten Dissoziation stellt den „letzten“ möglichen Schutzmechanismus unserer menschlichen Biologie dar. Wir stehen im wahrsten Sinn des Wortes neben uns und stecken im übertragenen Sinn den Kopf in den Sand.

Zur Autorin

Dr. Ellen Eckl ist ärztliche Psychotherapeutin, Yogalehrerin BDY und Trauma-Yogatherapeutin am medbo Zentrum für Psychiatrie Cham | Standort Amberg.

  • Kontakt: Ellen.Eckl@medbo.de