Gemeinsam Gutes tun - Theresa Sebald und ihr Engagement in Südafrika

Manchmal sind es die kleinen Zufälle im Leben, die große Türen öffnen. So begann auch die Reise von Theresa Sebald. Sie arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in den Forensischen Kliniken der medbo in Regensburg. Seit 2017 engagiert sie sich für benachteiligte Kinder in Südafrika. Ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Beweggründe zeigen, wie menschliche Herzlichkeit Grenzen überwinden kann.

Der Weg nach Südafrika: Von der Idee zur Umsetzung
Angefangen hat alles mit einer Praktikantin, die von ihrem Freiwilligendienst in Südafrika erzählte. „Das wollte ich schon immer machen“, erinnert sich Frau Sebald. Doch der Alltag hielt sie zunächst davon ab. Erst ein Gespräch mit ihrer damaligen Vorgesetzten und die Möglichkeit, Überstunden anzusammeln, ermöglichten es ihr, ihren Traum zu verwirklichen. So ging sie für mehr als ein halbes Jahr nach Südafrika - eine Entscheidung, die ihr Leben veränderte.

Einsatz vor Ort: Hilfe zur Selbsthilfe
Die Arbeit von Frau Sebald in Südafrika war vielfältig. Sie unterstützte die Organisation Sizanani, die unter anderem ein Kinderheim und ein Outreach-Programm betreibt. Dort werden Kinder und Familien nicht nur betreut, sondern auch zur Selbsthilfe ermutigt - durch Projekte wie das Anlegen von Gärten oder die Aufzucht von Hühnern.

Das Sizanani Outreach Programme (SOP) in Nkandla, wurde 2006 gegründet. Das Programm basiert auf den Grundwerten der Nardini-Schwestern und folgt dem Motto: „Die Liebe Christi drängt uns“ (2 Kor 5,14). Ziel ist es, die Lebensbedingungen der ärmsten und am stärksten benachteiligten Gemeinschaften zu verbessern, insbesondere angesichts der Auswirkungen von HIV/AIDS, Armut und sozialer Ausgrenzung.

Hauptbereiche der Arbeit

  • Gesundheit: Aufklärung, HIV-Tests und medizinische Versorgung.
  • Bildung und Beschäftigung: Schuluniformen, berufliche Weiterbildung und traditionelle Handwerksförderung.
  • Psychosoziale Unterstützung: Therapien und Begleitung für Kinder und Familien.
  • Umwelt und Ernährung: Gemeinschaftsgärten und Mangelernährungsbekämpfung.
  • Kinderbetreuung: Ein Kinderheim bietet bis zu 35 Kindern ein sicheres Zuhause.

„Man sieht, wie viel Gutes bewirkt werden kann, wenn die Menschen vor Ort gezielt unterstützt werden“, so Frau Sebald. Besonders bewegend waren die Geschichten von Kindern, die durch die Organisation eine zweite Chance bekommen haben. „Ein Mädchen, das einst auf einer Toilette gefunden wurde, hat sich zu einem liebevollen, starken jungen Menschen entwickelt. Solche Geschichten geben mir Hoffnung.

Herausforderungen und Erfahrungen

Die Arbeit vor Ort brachte aber auch kulturelle und organisatorische Herausforderungen mit sich. „Man muss sehr sensibel vorgehen, um nicht als Besserwisser aus Deutschland dazustehen“, betont sie. Die Geschichte des Landes und die individuellen Lebensgeschichten erforderten besonderes Fingerspitzengefühl.

Zudem sei die Konfrontation mit der Armut oft emotional belastend. Familien leben in winzigen Hütten, manchmal sieben Personen in einem Raum. Dennoch ist sie beeindruckt von der Herzlichkeit und Lebensfreude der Menschen. „Die Kinder teilen alles miteinander und die Menschen begegnen sich mit einer Wärme, die man bei uns selten findet.“

Zurück in Deutschland: Dankbarkeit und neue Perspektiven
Die Erfahrungen, die sie in Südafrika gemacht hat, haben Frau Sebald stark geprägt. Sie hat den Luxus und die Sicherheit in Deutschland mehr zu schätzen gelernt. Gleichzeitig sieht sie die Unterschiede in der Mentalität: „In Südafrika hat man oft eine „Das wird schon werden“-Haltung, die ich bewundere“.

Inzwischen ist Frau Sebald zehnmal nach Südafrika zurückgekehrt. Während sie heute weniger aktiv mitarbeitet, unterstützt sie weiterhin mit Spenden und hilft, neue Projekte anzustoßen. So wurde 2019 ein neuer Spielplatz für das Kinderheim finanziert und jedes Jahr organisiert Sizanani eine Weihnachtsfeier für über 400 Kinder.

Ein Appell an die Menschlichkeit
Die Geschichte von Frau Sebald zeigt, dass jeder Einzelne etwas bewirken kann. Ihre Arbeit in Südafrika ist mehr als Hilfe - es ist ein Brückenbau zwischen zwei Welten.

„Wenn jeder ein bisschen gibt, können wir gemeinsam viel erreichen. Es geht nicht nur um Geld, sondern auch um die Einstellung, etwas zu bewegen und Menschen in schwierigen Lebenssituationen Hoffnung zu geben“.

Unterstützung aus Deutschland
Wer helfen möchte, hat viele Möglichkeiten. Geldspenden sind besonders wertvoll, da die Lebenshaltungskosten in Südafrika seit der Corona-Pandemie sehr stark angestiegen sind. Auch Patenschaften für Kinder oder Familien sind möglich. „Jeder Euro zählt und macht einen Unterschied“, betont Frau Sebald.

Wer mehr über das Sizanani Outreach Programm erfahren oder selbst helfen möchte, findet Informationen auf der Website: Sizanani Center - SOP - Nkandla - Hilfe macht Mut.
Unter folgendem Link finden Sie alle Informationen, wie Sie spenden können. Südafrika Spendenformular - Mallersdorfer Schwestern
Jede Spende zählt. „Gemeinsam können wir viel bewegen und Hoffnung schenken“.