Erfolgreich altern oder leiden am Sein

Der depressive ältere Mensch

„Altwerden ist nichts für Feiglinge“ – die Hollywood-Diva Mae West hatte einen eher pessimistischen Blick auf den Umgang mit dem eigenen Altern. Aber ist es zwangsläufig, dass der letzte Lebensabschnitt auch ein schwerer, freudloser oder sinnentleerter ist?

Alter(n) wird durch mediale Darstellung problematisiert. Überalterung, demographischer Wandel, zunehmende Pflegebedürftigkeit und ihre hohen gesellschaftlichen Kosten, aber auch Altersarmut und Vereinsamung im Alter prägen manche Schlagzeile oder manchen Report. Das Thema Alter ist schon vor 2000 Jahren durch Cicero abgehandelt worden (De senectute). Er ließ Cato den Älteren über das Alter sprechen und sah im hohen Ansehen die Krönung des Alters. Cato wusste aber auch, dass man sich die Früchte des Ansehens nicht plötzlich durch graue Haare und durch Runzeln verschaffen kann, sondern durch ein schon früher in Ehren geführtes Leben.

Autor: Dr. Klaus Gürtler ist psychologischer Psychotherapeut i.R. und war viele Jahre am Zentrum für Altersmedizin am medbo Bezirksklinikum Regensburg tätig. Er ist seit vielen Jahren bei der Alzheimer Gesellschaft und der Alzheimer-Stiftung Oberpfalz aktiv.

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