Digitalisierung & Medizin

E-Health: Fortschritt oder Fluch?

Derzeit werden Begrifflichkeiten wie E-Health, Digitalisierung oder Telemedizin fast inflationär verwendet. Ein riesiger Innovationsdruck scheint sich über unserer Gesellschaft aufzubauen – mit allen Vor- und Nachteilen: vor allem auch für das Gesundheitssystem.

Datenaustausch versus Datenschutz, Patientenrechte versus Versorgungsverbesserung, Versorgungserleichterung versus Arbeitsplatzverlust: die möglichen Vorzüge und die damit verbundenen Ängste scheinen unüberschaubar geworden zu sein. Doch E-Health hat längst in unser Gesundheitssystem Einzug gehalten.

Die Palette der möglichen Anwendungen ist breit: Telemedizinische Anwendungen können helfen, Patient:innen über große Distanzen mit den Behandler:innen zu verbinden. Das können Audio-/Videogespräche, die Übertragung von Behandlungsdaten, Alarmfunktionen bei Notfallsituationen oder Hilfestellung von Expert:innen an fernen Standorten zur Verbesserung der Versorgung bei schwierigen Fallkonstellationen sein.

Derzeit werden auch immer mehr „Apps“, also Softwareprogramme für Smartphones, Tablets oder Computer, entwickelt, um den Patienten orts- und zeitunabhängige individuelle Hilfestellungen zu geben. Komplexere Anwendungen finden sich in Operationsumgebungen, beispielsweise um Operateure bei Eingriffen in schwer zugänglichen Operationsfeldern zu unterstützen.

Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz führt zu einer immer besser werdenden Vorhersagbarkeit von Krankheitsverläufen.

Zum Autor:

Dr. med. Markus Wittmann, MHBA, ist Ärztlicher Direktor des medbo Bezirksklinikums Wöllershof.