In den medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz treffen über 60 verschiedene Nationen aufeinander. Dadurch bilden sich multikulturelle Teams, die nicht nur zusammenarbeiten, sondern auch voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Das macht die medbo so überraschend vielfältig.
Ein Team – viele Nationen
Die Station 24c der Neurologischen Rehabilitation ist besonders, denn hier arbeiten acht internationale Pflegefachkräfte aus verschiedenen Ländern in dem 33-köpfigen Team zusammen. Der Stationsleiter Christian Münz erklärt, dass die Gewinnung von internationalen Pflegekräften beidseitig Vorteile mit sich bringt. „Es werden nicht nur Stellen mit fachlich kompetenten Mitarbeitenden besetzt, was aufgrund des aktuellen Pflegekräftemangels nicht einfach ist. Die medbo bietet zudem ihren Mitarbeitenden viel Unterstützung, Förderungen und einen sicheren Arbeitsplatz mit sehr guten Arbeitsbedingungen an,“ erklärt Münz.
Oft unterschätzt
Die fachliche Leitung der Station, Ute Schleicher, beschäftigt sich viel mit der Integration neuer Kolleg:innen. Im Gespräch mit ihr wird deutlich, dass internationale Pflegefachkräfte, die mit einer Sprachbarriere in Deutschland ankommen oft nur Hilfsarbeiten bekommen, obwohl es sich um qualifizierte Fachkräfte mit einem großen Repertoire an Erfahrungen handelt. „Dadurch werden die fachlichen Fähigkeiten der Mitarbeitenden nicht richtig genutzt, da sie nicht dort eingesetzt werden, wo sie eigentlich dringend benötigt werden“, so Schleicher. Die medbo setzt sich jedoch dafür ein, dass die Pflegefachkräfte aus dem Ausland von Beginn an professionell eingearbeitet werden, sodass ihr Können und Wissen in der Pflege bestmöglich angewendet werden kann. Integration steht auf der Station eben nicht nur dafür, dass sie einfache Arbeit verrichten, vielmehr sollen sie ein Teil des therapeutischen und pflegerischen Teams werden. Sie sorgen mit eigenen Gedanken und anderen Ansichten für neuen Wind und werden dabei gefordert sowie gefördert.
Miteinander und voneinander lernen
Auf der Station 24c treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander. Aber gerade diese kulturellen Unterschiede machen das Team so besonders, da jeder akzeptiert und wertgeschätzt wird. „Man hört ganz einfach einander zu, wodurch das Team in den letzten Jahren auch organisch gewachsen ist“, resümiert Schleicher. Oft sind Nationalitäten mehrfach vertreten, sodass neue Anerkennungspraktikant:innen von denen lernen, die bereits ihre Anerkennung abgeschlossen haben. Jede Person bringt neues Wissen, Erfahrungen und Fähigkeiten mit, die das Team stärken und wachsen lässt. Das führt nicht nur zu einem multiprofessionellen Ansatz im Team, sondern kommt auch dem Umgang mit ausländischen Patient:innen zugute. Es kommt nicht selten vor, dass sprachliche Differenzen auftreten, die durch internationalen Pflegekräfte überwunden werden können. Toleranz, Offenheit und Wertschätzung werden auf der Station großgeschrieben.
Erfahrungen von internationalen Pflegefachkräften
Im persönlichen Gespräch mit drei internationalen Mitarbeiterinnen bestätigt sich der Eindruck, dass die Station 24c viel Wert auf gegenseitigen Respekt, Akzeptanz und Offenheit legt. Zwei der Pflegefachkräfte kommen von den Philippinen und sind seit einem Jahr und dreieinhalb Jahren bereits Teil der medbo. Die beiden Frauen haben schon in ihrer Heimat einige Jahre als Pflegekräfte gearbeitet und bereichern so die Station für Neurologische Rehabilitation mit ihren Fähigkeiten und Erfahrungen. Sie bringen neben einem Bachelorabschluss und viel Berufserfahrung auch neue Ansichten, Gedanken und Abwechslung mit. Mit anderen Kolleg:innen der Station, die aus unterschiedlichen Ländern kommen, verstehen sich die Mitarbeiterinnen gut. Wir sind alle in einer ähnlichen Situation, beherrschen die deutsche Sprache noch nicht so gut und sind neu in einem für uns fremden Land“, erzählt John. „Gerade deswegen ist der Zusammenhalt auf der Station 24c so stark, da wir uns gegenseitig viel unterstützen können, man lernt voneinander und wird respektiert, wenn ein Kollege oder eine Kollegin vielleicht nicht alles während einer Teamsitzung versteht, dann hilft man einfach“, erklärt Touvilla. Das kann auch eine Kollegin aus Indien bestätigen, die seit anderthalb Jahren Teil des Teams ist. Sie hat in Indien auf der Intensivstation gearbeitet. John erzählt, dass sie dort teilweise spontan Doppelschichten übernehmen musste und kaum Pausen hatte. „Ich freue mich, dass ich jetzt geregelte Arbeitszeiten und faire Arbeitsbedingungen habe.“
Auch wenn die Arbeitsabläufe in den Kliniken auf den Philippinen oder in Indien teilweise anders sind und die zu Beginn herrschende Sprachbarriere eine Herausforderung und Umstellung für die neuen Pflegekräfte darstellt, sind die drei Frauen sich einig darüber, dass es eine gute Entscheidung war, den langen Weg bis in die Oberpfalz anzutreten. „Auch wenn das Wetter hier kälter ist und im Herbst oft nebelig, fühl ich mich hier sehr wohl“, lacht Castillo. Nicht zuletzt durch das vielfältige Unterstützungsangebot der medbo haben sich die drei Kolleginnen schnell eingelebt und wurden individuell und professionell aufgenommen und eingearbeitet, sodass der Start in ein neues Leben möglichst leichtfiel.
Die Anerkennung
Bei der medbo angekommen müssen die neuen Mitarbeitenden eine Anerkennung ablegen, die nach offiziellen Vorgaben abläuft und je nach Sprachniveau aus Eignungsprüfungen beziehungsweise Kenntnisprüfungen oder einem Anpassungslehrgag besteht. Dabei werden die neuen Mitarbeitenden auf einer Station eingearbeitet, geprüft und bewertet. Wie lange die Anerkennung dauert, kann ganz unterschiedlich ausfallen und ist abhängig vom sprachlichen Niveau, der fachlichen Qualifikation und der Selbstständigkeit der neuen Pflegekräfte. Nach erfolgreichem Anerkennungsverfahren dürfen die Pflegekräfte die Berufsbezeichnung Pflegefachmann_Pflegefachfrau führen. Die medbo belohnt diese Anstrengung mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Doch auch nach der Anerkennung geht die Unterstützung punktuell weiter, wenn sie benötigt wird. Zum Beispiel mit weiterführenden Angeboten zum Verbessern der Deutschen Sprache. Darüber hinaus unterstützt die medbo neuen Mitarbeiter*innen auch dabei, wenn die Familie nachziehen möchte.