Den Potenzialen auf der Spur

Bestandsanalyse abgeschlossen: medbo Klimaschutzkonzept nimmt Formen an 

29.11.2021. Max Winter ist erst seit wenigen Monaten Teil der medbo. Als Klimaschutzmanager hat er die Klinik- und Verwaltungsgebäude jedoch auch in dieser kurzen Zeit schon sehr gut kennengelernt. „Seit meinem Start im Mai arbeite ich mich Stück für Stück in die infrastrukturellen Gegebenheiten bei der medbo ein“, sagt er. Zahlreiche Ortsbegehungen standen dafür auf dem Programm - gemeinsam mit den Experten der Energieagentur Regensburg und seinen Kollegen der medbo Technikabteilung. Dabei wurden die hauseigenen Liegenschaften in Regensburg, Parsberg, Weiden i.d.OPf. und Wöllershof fachmännisch unter die Lupe genommen. Welche Klimaschutzpotentiale gibt es an den medbo Standorten? Um diese Frage zu beantworten, ist die im November 2021 abgeschlossene Bestandsaufnahme ein bedeutender Schritt. Die erste Phase in der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes ist damit erfolgreich beendet. „Ich freue mich, dass dieser wichtige Baustein des medbo Klimaschutzmanagements bereits Formen annimmt“, betont Bezirkstagspräsident Franz Löffler.
 
Erstes Zwischenfazit fällt positiv aus
„Wir haben uns besonders auf den Zustand der Bausubstanz und Heiztechnik konzentriert“, erklärt der Staatlich geprüfte Techniker für Umweltschutz und regenerative Energien Max Winter. Von Wärmedämmung und Verglasung über die Beleuchtung der einzelnen Räume bis hin zur Heizungs- und Lüftungstechnik wurde der Status-quo akribisch dokumentiert. „Im Großen und Ganzen stehen wir nicht schlecht da“, fasst Winter den aktuellen Stand aus seiner Sicht bereits zusammen. Vor allem in Regensburg gäbe es momentan keine gravierenden Mängel. Die Heizkreisverteilungen und Warmwasserversorgung in den verschiedenen Gebäuden wurde in den letzten Jahren ohnehin bereits Schritt für Schritt erneuert. Zudem sind viele Gebäude neu gebaut und entsprechen den aktuellen Technikstandards. Allgemein liege aber beispielsweise in der großflächigen Anwendung von erneuerbaren Energien - unter anderem in der Photovoltaik-Infrastruktur - viel Potential, genauso wie in der Überlegung medboweit klimafreundliche Mobilität zu integrieren. Sprich: Wo es sinnvoll ist Dienstfahrzeuge mit Elektro- oder Hybridmotoren einzusetzen. Möglichkeiten für das dazugehörige Ladenetzwerk wurden ebenfalls bereits diskutiert.

„Genauere Empfehlungen und Potentiale können jedoch erst gemacht werden, wenn die Daten ausgewertet sind.“ Bis Ende 2021 soll das soweit sein. Bis dahin ist die medboweite Energie- und Treibhausgasbilanz erstellt, um im nächsten Schritt konkrete Einsparziele und Einzelmaßnahmen abzuleiten. Dafür arbeitet Winter eng mit seiner Kollegin vom Bezirk Oberpfalz zusammen. Er und die dortige Klimaschutzmanagerin Ina Stenzel profitieren im Rahmen des Projektes vom gegenseitigen Know-how. „Mit diesem geballten Expertenwissen haben wir die besten Voraussetzungen, um das Thema Nachhaltigkeit bei Bezirk und medbo schnell, umfassend und vor allem effektiv voranzutreiben. Dieser langfristige grüne Faden ist für uns besonders wichtig“, betont Franz Löffler. Denn jeder müsse einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, „als kommunale Einrichtungen sehen wir uns klar in einer Vorbildfunktion.“ 

Historisches Wöllershof wird weiter klimafreundlich
Bis das finale Klimaschutzkonzept vorliegt ist es heute zwar noch ein weiter Weg – jedoch herrscht bis dahin in Sachen Klimaschutz auch bei der medbo alles andere als Stillstand. „In Wöllershof haben wir viele historische Gebäude und dadurch eine ganz eigene Bausubstanz“, betont Winter. Dort seien vereinzelte Sanierungsmaßnahmen und ein Heizsystem auf Basis erneuerbarer Energien künftig notwendig. Und genau diese Punkte sind bereits in vollem Gange. Erst diesen Sommer ging am Bezirksklinikum Wöllershof eine intelligente Kesselsteuerung in Betrieb, die den Erdgasverbrauch deutlich reduziert. Während in Wöllershof zudem bereits Geothermie zum Einsatz kommt, soll bei den geplanten Neubauten künftig eine Photovoltaikanlage das lokale Stromnetz mit nachhaltiger Energie versorgen. 
Ohnehin: Bereits seit einigen Jahren versorgen eigene Blockheizkraftwerke (BHKWs) die Strom- und Wärmenetze an den Standorten Regensburg und Wöllershof. „Ich könnte mir künftig eine sinnvolle Kombination von Energie über Photovoltaik-Anlagen im Sommer und über die BHKWs im Winter vorstellen, die Verwendung fossiler Brennstoffe wird dadurch reduziert“, blickt Winter weiter in die Zukunft.
 

Bild: Endspurt im Begehungsmarathon: medbo Klimaschutzmanager Max Winter (vorne) liest Daten der Heizungspumpe am Bezirksklinikum Regensburg ab, während Christian Winterhalter und Elisabeth Hockemeyer von der Energieagentur Regensburg die Werte dokumentieren.